Jugendsynode 2023 Kirchenkreis Bremervörde-Zeven

Jugendsynode 2023

Am 04.11.2023 fand im Bremervörder Ludwig Harms-Haus auf Beschluss der Kirchenkreissynode (KKS) die zweite Jugendsynode im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven statt.

Vorbereitet vom Kirchenkreisjugendkonvent (KKJK) in Zusammenarbeit mit dem Jugendausschuss und dem Vorstand der KKS kamen ca. 60 Leute zusammen - davon zwei Drittel Jugendliche und junge Erwachsene.

Unter dem Motto „Austausch - Mitbestimmen - Zukunft gestalten“ kamen junge und ältere engagierte Menschen über verschiedene Fragestellungen zu den Themenbereichen: Angebotsvielfalt, Mitarbeiter*innengewinnung und Wertschätzung ins Gespräch.

Durch den Nachmittag führten Sophia und Hendrik aus dem KKJK, die die Sitzung mit dem starken Statement „Wir wollen, dass sich Kirche verändert, damit wir auch in 20 Jahren noch einen Ort haben, in dem wir uns wohlfühlen und unseren Glauben leben können.“ eröffneten.

Weiterarbeit

Bei allen Vorüberlegungen war dem KKJK ein Punkt besonders wichtig: Auf keinen Fall soll die Jugendsynode eine einmalige Veranstaltung bleiben, deren Ergebnisse danach in der Schublade verschwinden. Vielmehr soll mit den Ergebnissen gearbeitet werden, die aufgekommenen Themen weiter bedacht werden und wo möglich sollen konkrete Umsetzungen angegangen werden. An einigen Punkten arbeitet der KKJK zusammen mit dem Kirchenkreisjugenddienst (KKJD) bereits.

Unbedingt soll aber auch in allen Gemeinden, den Kirchenvorständen und auch den weiteren Gremien weiter mit den Ergebnissen der Jugendsynode gearbeitet werden. Dazu will dieses Faltblatt einen Impuls geben.

Themenbereich 1: Angebotsvielfalt

1. Es gibt großes Interesse an einem Angebot das an die Evangelische Jugend anschließt. (Die Menschen bis 27 Jahre im Blick hat.) Dieses Angebot kann gut auf Kirchenkreis (KK) Ebene angesiedelt sein.

2. Wir müssen den Leuten, die in der Jugendzeit eine Bindung entwickelt haben ein Angebot machen, um diese Bindung zu erhalten.

3. Ein Schlüssel für alle Arbeit ist eine gute Öffentlichkeitsarbeit. Diese muss dringend auf allen Ebenen professionalisiert werden! Es sollten grundsätzlich verschiedene Kanäle bespielt werden. Eine Veranstaltung von der niemand weiß, zu der kann auch niemand kommen.

Zu diesem Thema sollten fortlaufend auch Schulungen für Haupt- und Ehrenamtliche angeboten werden.

4. Kirche muss sich auch aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Klimawandel und (geschlechtliche) Diversität stellen. Gerade auch im Konfiunterricht sollen Themen vorkommen, die die Jugendlichen wirklich bewegen.

5. Eine Ausstattung mit attraktiven Räumen, die ein Wohlfühlort sind, wird für alle Angebote als wichtig erachtet.

6. Bei den Inhalten und Formen wird eine Vielfalt gewünscht neben Aktionen die die Gemeinschaft fördern und Erlebnischarakter haben, werden auch Bibelarbeiten und Gottesdienste als wertvoll erachtet. Ein echter Schatz ist die Freizeitarbeit.

Eine Frage ist: Ist es nötig, dass wir alle Angebote an allen Orten vorhalten? Wo können wir im KK besser zusammen arbeiten und auch die Angebote der anderen Gemeinden und Einrichtungen offensiver bewerben. (Die Themen Zusammenarbeit und Öffentlichkeitsarbeit ziehen sich durch die Ergebnisse)

Themenbereich 2: Gewinnung von Mitarbeiter:innen

1. Es braucht eine transparente Kommunikation (Öffentlichkeitsarbeit) wo es welche Möglichkeiten gibt sich zu engagieren. Es braucht eine aktive Heranführung und Ansprache von z.B. Konfirmierten.

2. Ausbildung (z.B. durch Juleica und weitere Schulungen) und Begleitung (durch Mentoring, Reflexionsangebote, Rückmeldungen) sind für eine gelingende Mitarbeit wichtig.

3. Eine Haltungsfrage ist, ob Verantwortung wirklich übertragen und Leitung wirklich zugetraut wird. 

4. Motivationsfaktoren sind: Gemeinschaft erleben, sich weiter entwickeln, Ideen und Impulse von anderen bekommen, Glauben stärken und teilen, Spaß, mitgestalten und etwas bewegen können und die Erfahrung: „Ich bin hier, weil ich angesprochen worden bin.“

5. Um einen Übergang von Mitarbeiter*innen von der Evangelischen Jugend in die „Erwachsene Kirche“ zu schaffen, müssten Strukturen dort transparenter sein, besser kommuniziert und die Wahlperioden auf die Lebenswelt von jungen Menschen angepasst werden.

6. Mitarbeiter*innen wollen auch Angebote haben, an denen sie teilnehmen können. Etwas Vielfältiges vorzuhalten ist also auch ein Weg mehr Mitarbeiter*innen zu gewinnen. 

7. Partizipation sollte auch bei Entscheidungen einfach möglich sein.

Themenbereich 3: Wertschätzung von Mitarbeiter:innen

1. Ohne ehrenamtliche Mitarbeiter*innen würde das ganze System Kirche zusammen brechen! Sie bringen viele verschiedene Fähigkeiten, Erfahrungen (auch aus nicht kirchlichen Bereichen), Wissen, neue Impulse und Sichtweisen und einen Kontakt in unterschiedliche Altersgruppen mit.

2. Nur durch die Vielfalt der Mitarbeiter*innen können wir dem Anspruch Kirche für alle zu sein gerecht werden!

3. Teil von Wertschätzung ist der Schutz von Ehrenamtlichen (auch vor sich selbst). Ein Nein ist immer zu akzeptieren - sonst wird freiwilliges Engagement zum Zwang. 

4. Wertschätzung zeigt sich in persönlichem Dank, Geschenken, in konstruktiver Kritik, in einer vertrauensvollen Beziehung und Anteilnahme am persönlichen Leben, im Ausstellen von Zeugnissen und auch in dem Zutrauen von Verantwortung.

5. Spezielle DANKE-Veranstaltungen für Ehrenamtliche sind wünschenswert.

6. Ehrenamt sollte als Arbeit anerkannt werden und sollte keinesfalls als selbstverständlich angesehen werden. 

Haltungsfragen

Bei allen Themenbereichen zeigt sich: Es gibt durchaus Forderungen und Wünsche die sich kurz- oder mittelfristig umsetzen lassen. Diese sind jedoch eher in der Minderzahl.

Die allermeisten Beiträge zielen eher auf die Haltung die Kirche, Gemeinden, Einrichtungen und Menschen die diese vertreten haben bzw. transportieren.

Eine wesentliche (und langfristige) Aufgabe ist es also diese Haltungen zu betrachten, zu hinterfragen, ggf. aktiv zu verändern und transparent nach außen zu vertreten.